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Meinung: Geld für die Telekom

SPD WILL AUSBILDUNGSABGABE

Frank Bsirskes Beispiel für den Sinn einer Ausbildungsabgabe leuchtet ein. Die Telekom, sagt der VerdiChef, bildet 4000 Leute aus, hat aber wegen des riesigen Personalüberhangs nur einen Eigenbedarf von zwei. Zwei von 4000 Azubis werden also nach der Ausbildung übernommen. Kein Wunder, dass die Telekom ihre Lehrstellen drastisch reduzieren will. Die Ausbildung ist aufwändig. Doch was hat die Telekom mit einer Ausbildungsabgabe zu tun? Für Bsirske ein klarer Fall: Die 500 000 Betriebe, die nicht ausbilden, sollen für ihr Nichtstun zahlen. Und zwar an die Telekom, damit die weiter so viele Lehrstellen anbietet. Ungefähr so kann es kommen, wenn der SPD-Entwurf Gesetz wird. Aber nichts Genaues weiß man nicht. Wo es bereits Umlagemodelle gibt, soll das Gesetz nicht gelten; ferner sind Sonderkonditionen für Härtefälle und Kleinfirmen geplant. Die Höhe der Strafen für die ausbildungsfreien Betriebe legt die Regierung fest, je nachdem, wie viele Lehrstellen fehlen. Das alles hört sich kompliziert an. Und ist es auch. Die Angst der Wirtschaft vor einer „Riesenbürokratie“ ist berechtigt. Aber etwas muss passieren, denn die meisten Firmen machen sich einen schlanken Fuß. Die Hälfte der Lehrstellen bezahlt heute der Steuerzahler. alf

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