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Meinung: Geld spielt keine Rolex

„Das Geld der Reichen reicht nicht ewig“ vom 28. August Harald Martenstein verlangt in seinem Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Eurokrise einen Schuldenstopp.

„Das Geld der Reichen reicht nicht ewig“ vom 28. August

Harald Martenstein verlangt in seinem Beitrag zur Bewältigung der aktuellen Eurokrise einen Schuldenstopp. Jeder Staat müsse – und zwar unabhängig von seinem Wirtschaftssystem – seine (laufenden) Ausgaben an seinen (laufenden) Einnahmen orientieren. Dieser Forderung wird jede vernünftig wirtschaftende Familie nur zustimmen können.

Aus ökonomischer Sicht und vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Realitäten sind allerdings einige einschränkende Anmerkungen erforderlich.

Erstens: Schuldnerstaaten, wie Griechenland, werden noch über Jahre Schulden aufnehmen müssen, allein schon, um ihren Tilgungs-und Zinsverbindlichkeit nachkommen zu können.

Zweitens: Die Euroländer haben sich für den Markt als Steuerungsinstrument für ihre Volkswirtschaften entschieden. Außerdem sind sie Beteiligte an realen und monetären Transaktionen globaler Märkte. Beides macht sie anfällig für hausgemachte oder importierte Wirtschaftskrisen.

Um derartige Krisen zu bewältigen, darf der Verschuldungsweg nicht prinzipiell verbaut sein. Er muss allerdings an eine von allen Euroländern abgestimmte verbindliche und strenge Wirtschafts- und Fiskalpolitik gekoppelt werden. Unter dieser Voraussetzung sind auch Eurobonds ein durchaus sinnvolles Instrument.

Peter.-J. Hallmann, Berlin-Wilmersdorf

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