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George W. Bush: Seine letzten Worte

Er war ein Getriebener, kein Treiber. Im Prinzip gutmütig, nie verletzend oder aggressiv.

Er war ein Getriebener, kein Treiber. Im Prinzip gutmütig, nie verletzend oder aggressiv. Vielleicht brachte das seine Gegner so oft in Rage. Und er räumte Fehler ein auf seiner letzten, der Abschiedspressekonferenz im Weißen Haus: das „Mission erfüllt“-Banner, die harsche Rhetorik, die nicht vorhandenen Massenvernichtungswaffen im Irak. Aber insgesamt ist er mit sich und der Welt im Reinen. George W. Bush, der Afghanistan und den Irak mit Krieg überzog, scheidet im inneren Frieden aus dem Amt. Ob das globale Ansehen Amerikas nicht stark gesunken sei, will ein Reporter wissen. Bush antwortet ein einziges Mal leidenschaftlich: Vielleicht bei der Elite, bei einigen Schriftstellern und in einem Teil Europas, sagt er. Wer aber nach Afrika, Indien und China blicke, würde rasch feststellen, dass das Image Amerikas als „promised land“ intakt sei. Was bleibt von diesem Mann? In den 80er Jahren dominierten die Themen Rüstungskontrolle und Ende des Kalten Krieges, in den 90ern waren es neue Weltordnung und Klimakatastrophe, diese Dekade wird als Ära des Antiterrorkampfes in die Geschichte eingehen. Ganz weit weg wirken heute die Anschläge vom 11. September 2001. Vielleicht ist dieses „weit weg“ die größte Leistung von Bush. Dass sich sein Nachfolger mit aller Kraft der Finanzkrise widmen kann, ist auch eine Art Luxus. mal

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