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Geplatzte Börsenfusion: Eine gute Niederlage

Rund 100 Millionen Euro soll die Deutsche Börse im vergangenen Jahr ausgegeben haben, für Anwälte, für Berater, für Marketing, um die geplante Fusion mit der New Yorker Börse unter Dach und Fach zu bringen. Eine Anzeigenkampagne mit Finanzexperten und Prominenten wurde geschaltet.

Rund 100 Millionen Euro soll die Deutsche Börse im vergangenen Jahr ausgegeben haben, für Anwälte, für Berater, für Marketing, um die geplante Fusion mit der New Yorker Börse unter Dach und Fach zu bringen. Eine Anzeigenkampagne mit Finanzexperten und Prominenten wurde geschaltet. Es hat nicht gereicht. Jedenfalls nicht, um Europas Wettbewerbskommissar und seine Kollegen in Brüssel zu überzeugen. Sie haben nun den Daumen gesenkt und den Zusammenschluss untersagt. Die Millionen haben auch nicht genügt, um kritische Stimmen in Frankfurt einzufangen. Die gab es nicht allein im Betriebsrat der Deutschen Börse, der mehrere hundert Arbeitsplätze bedroht sah. Die Furcht ging um, dass die Börse in Frankfurt und der Finanzplatz aus Sicht der Manager in New York bestimmt würden. Zu Recht. Schon heute liegt die Hälfte der Aktien der Deutschen Börse bei großen britischen und amerikanischen Investoren. Für das deutsche Finanzzentrum muss das Nein aus Brüssel also kein Rückschlag sein. Die Deutsche Börse kann am Ende sogar gestärkt aus der geplatzten Fusion hervorgehen. Sie ist solide aufgestellt, und sie hat wichtige Partner in Asien. ro

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