zum Hauptinhalt

Meinung: Germany ist überall

Es klingt wie eine schlechte Nachricht: 40 Prozent des deutschen Exports entstehen gar nicht in Deutschland. Fast die Hälfte der Güter, die wir stolz mit dem „Made in Germany“Siegel exportieren, kommen in Wahrheit aus dem Ausland, meldet das Statistische Bundesamt.

Es klingt wie eine schlechte Nachricht: 40 Prozent des deutschen Exports entstehen gar nicht in Deutschland. Fast die Hälfte der Güter, die wir stolz mit dem „Made in Germany“Siegel exportieren, kommen in Wahrheit aus dem Ausland, meldet das Statistische Bundesamt. Sind wir also etwa doch nicht Exportweltmeister? Auf dieser Auszeichnung beruhen die Hoffnungen auf ein kräftiges Wirtschaftswachstum in diesem Jahr. Und jetzt das: Deutschland als „Basarökonomie“, wie der Münchner Professor Hans-Werner Sinn schon länger prophezeit. In Deutschland werde nur noch zusammengeschraubt, etikettiert und gehandelt, die Wertschöpfung finde woanders statt – Arbeitsplätze gehen hier verloren, und entstehen stattdessen zum Beispiel in Bratislava. So einfach ist die Rechnung jedoch nicht. Das Statistische Bundesamt meldet nämlich auch, dass der Export trotz des hohen Importanteils sehr stark zum Wachstum des Bruttoinlandsproduktes beigetragen hat. Und das heißt: Dadurch, dass deutsche Firmen beispielsweise in Osteuropa günstiger produzieren als sie das in Deutschland könnten, sind sie auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger. Natürlich hat auch der Ökonom Sinn Recht, wenn er fordert, dass hier zu Lande die Arbeitskräfte attraktiver gemacht werden müssen. Nur: Die Autoproduktion wird VW aus Bratislava nicht zurückholen. Deutschland muss auf hoch qualifizierte Arbeitskräfte setzen , von denen es in Osteuropa – noch – nicht so viele gibt.fw

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false