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Meinung: Gesühnt, nicht befriedet

Kreuz König ist gefasst. Seit der Ergreifung von ExDiktator Saddam Hussein war Essat Ibrahim al Duri das meistgesuchte Mitglied der ehemaligen irakischen Führung.

Kreuz König ist gefasst. Seit der Ergreifung von ExDiktator Saddam Hussein war Essat Ibrahim al Duri das meistgesuchte Mitglied der ehemaligen irakischen Führung. Mach Meinung der Amerikaner war der einstige Stellvertreter Saddam Husseins fortan der wichtigste Drahtzieher des bewaffneten Widerstands im Irak. Nach dem Fall Bagdads im April 2003 ging der leukämiekranke Günstling in den Untergrund. Seitdem fahndeten die US-Truppen und ihre Verbündeten nach ihm und setzten zehn Millionen Dollar auf seinen Kopf aus. Jetzt ist die Falle zugeschnappt. Und natürlich ist die Festnahme der rechten Hand Saddams ein wichtiger symbolischer Erfolg für die Übergangsregierung und die US-Besatzungstruppen. Essat Ibrahim al Duri war an vielen Verbrechen des Baath-Regimes beteiligt – unter anderem an der Vertreibungspolitik in den irakischen Kurdengebieten sowie an der brutalen Unterdrückung der Sumpfbewohner im Süden. Die Situation insgesamt wird dieser Fahndungserfolg jedoch nicht beruhigen. Dazu ist die Lage im Irak viel zu wirr und zu verfahren, sind die Motive der Terrorgruppen und Bombenleger zu unterschiedlich. Auch steht der sunnitische Widerstand nicht unter einem gemeinsamen Kommando, deren wenige Drahtzieher man nur festzunehmen bräuchte, um dem Spuk ein Ende zu bereiten. Frieden im Irak – das ist noch ein weiter Weg. M.G.

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