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Meinung: Gesundheit: Streitbare Ministerin

Mit der trügerischen Ruhe ist es vorbei. Die Krankenkassen melden Milliardenverluste.

Mit der trügerischen Ruhe ist es vorbei. Die Krankenkassen melden Milliardenverluste. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung rechnet vor: Wenn nichts geschieht, geht die Kostenexplosion im Gesundheitssystem weiter, die Beiträge klettern in wenigen Jahren auf über 20 Prozent. Vom SPD-Vorstand beauftragte Wissenschaftler mahnen schnelle Reformen an: Die Macht der Lobbyisten müsse gebrochen, die Monopole von Ärzten und Krankenhäusern aufgehoben werden. Genau das hatte Gesundheitsministerin Fischer versucht. Sie hatte sich lautstark mit der Ärzteschaft und den Pharmariesen angelegt - und scheiterte. Ihre Nachfolgerin versuchte es andersherum. Möglichst geräuschlos wollte Ulla Schmidt über die Bundestagswahl kommen, es sich mit niemandem verscherzen. Ärzte und Pharmaindustrie dankten es ihr nicht. Nachdem Schmidt die von den Ärzten gehasste Budgetierung aufgehoben hatte, schnellten die Arzneimittelausgaben in die Höhe und führten zu genau der Kostenexplosion bei den Kassen, die Schmidt jetzt beklagt. Jezt bekommt die stille Ministerin Rückenwind von den Experten - und muss zeigen, dass auch sie laut streiten kann. Sonst ist sie die Falsche auf diesem Posten.

svs

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