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Gewalt im Kosovo: Keine klaren Verhältnisse

Die Bundeswehr muss ihre Planungen wohl wieder einmal über den Haufen werfen. Denn nicht nur aus Afghanistan, wo Ende des Jahres die ersten Soldaten abgezogen werden sollen, kommen täglich neue Anschlagsmeldungen.

Die Bundeswehr muss ihre Planungen wohl wieder einmal über den Haufen werfen. Denn nicht nur aus Afghanistan, wo Ende des Jahres die ersten Soldaten abgezogen werden sollen, kommen täglich neue Anschlagsmeldungen. Nun könnte auch die Lage im Kosovo wieder außer Kontrolle geraten. Serbien und das seit 2008 unabhängige Kosovo streiten über Grenzverkehr und Handel, was serbische Nationalisten aus dem Norden des Kosovo für Gewaltaktionen nutzen. Sie attackieren kosovarische Grenzposten und nun auch die Nato-Friedenstruppe Kfor, die bis auf weiteres einige Übergänge sichert. Deutschland musste sein Kontingent dafür um 550 Soldaten aufstocken, statt es wie geplant deutlich zu reduzieren. Die Auseinandersetzungen zeigen einmal mehr: Obwohl Belgrad und Pristina seit Monaten über eine Annäherung sprechen, sind sie von einem friedlichen Miteinander weit entfernt. Vor allem der ungeklärte Status des von Serben bewohnten Norden des Kosovos bleibt ein Risikofaktor. Es war ein Fehler, hier nicht gleich klare Verhältnisse geschaffen zu haben, sei es durch den Anschluss an Serbien oder aber die konsequente Durchsetzung des kosovarischen Machtanspruchs. Davor haben sich die Hauptakteure EU und USA schlicht gedrückt. Nun bekommen sie die Quittung dafür.uls

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