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Gezerre um Opel: Im Zwielicht

General Motors fährt schon lange eine unverständliche Strategie mit der deutschen Tochter Opel. Die US-Regierung als GM-Eigentümer sollte das zwielichtige Treiben in Detroit bald beenden.

Der Nachbar sollte es wissen. „Trau keinem Amerikaner“, ist bisweilen von Kanadiern zu hören. Dabei klingt das gewöhnliche Ressentiment durch, das viele Kleine gegenüber dem Großen haben. Als Geschäftsleute indes sind die Amerikaner wie alle anderen auch auf Vertrauen angewiesen. Anders gesagt: Wer einmal einen anderen über den Tisch gezogen hat, der wird mit dem Übervorteilten keine Geschäfte mehr machen. General Motors fährt schon lange eine unverständliche Strategie mit der deutschen Tochter Opel. Bei den ersten langen Krisensitzungen im Kanzleramt waren die GM-Vertreter kaum verhandlungs- und schon gar nicht entscheidungsfähig. Und als nach monatelangem Gezerre endlich Magna den Zuschlag bekommen sollte, tauchte plötzlich ein Finanzinvestor auf und wurde von GM präferiert. Ein Finanzinvestor mit besten Kontakten zu Detroit. Ein Strohmann, der Opel kauft, mithilfe deutscher Steuergelder saniert und dann wieder an GM zurückgibt? Jedenfalls funktioniert so das Geschäftsmodell von Finanzinvestoren. Das riecht alles ziemlich schlecht, und selbstverständlich wehrt sich die deutsche Politik dagegen. Die US-Regierung als GM-Eigentümer sollte das zwielichtige Treiben in Detroit bald beenden. Und nicht länger Vertrauen verspielen.

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