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Meinung: Gleichberechtigung für Afghaninnen: Die Hälfte des Himmels

Vor Beginn der Talibanherrschaft stellten die Frauen in Afghanistan 50 Prozent der Regierungsangestellten. Danach wurden die Afghaninnen vollkommen aus der Öffentlichkeit ausgeschlossen.

Vor Beginn der Talibanherrschaft stellten die Frauen in Afghanistan 50 Prozent der Regierungsangestellten. Danach wurden die Afghaninnen vollkommen aus der Öffentlichkeit ausgeschlossen. Seit dem Wochenende hat eine regelrechte Frauenoffensive für die Gleichberechtigung der afghanischen Frauen begonnen: Laura Bush betonte in einer Radioansprache - quasi von Frau zu Frau -, dass der Kampf gegen den Terror ein Kampf für die Rechte und Würde der Frauen sei. Gestern forderten christliche Frauenverbände und Heidemarie Wieczorek-Zeul die Beteiligung der Afghaninnen an allen Konferenzen zum Wiederaufbau des Landes und in der künftigen Regierung. Der Einsatz westlicher Frauen ist nicht verwunderlich, denn dass der Krieg gegen die Taliban auch zur Befreiung der Frauen geführt wird, schwang in den Begründungen immer mit. Erstaunlich ist aber, dass gestern in Kabul 200 afghanische Frauen selbst für ihr Recht auf Ausbildung und Arbeit demonstrierten. Das zeigt, dass selbst fünf Jahre brutalster Unterdrückung den Frauen das Selbstbewusstsein nicht völlig genommen hat und dass sich auch in afghanischen Männerköpfen die totale Unterjochung der Frauen nicht festgesetzt hat. Das macht Hoffnung. Denn der Grad an Zivilisiertheit des künftigen Afghanistan wird sich auch an der sozialen und politischen Gleichberechtigung der Frauen messen.

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