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Meinung: Glühende Landschaften

HUNDERT TAGE ROT-GRÜN

Die Welt als Wille? Wäre es so, hätte Gerhard Schröder, der Meister des „Ich will haben, dass … “ gesiegt. Immerzu will er haben, dass die Menschen begreifen, wie gut RotGrün regiert, seit jetzt hundert Tagen im zweiten Anlauf. Die Kraft zur Autosuggestion hat der Kanzler, vor der Wahl hatte er auch die der Suggestion. Darin ist Schröder Kohl in seiner letzten Regierungsphase ähnlicher, als er wahrhaben will. Die Welt als Vorstellung? Die Roten in der Koalition haben eine sehr bestimmte, eine in Teilen sedierende Vorstellung – die aber nicht einmal von ihren gutwilligen Partnern, den Grünen, länger gutgeheißen wird. Allen wohl und wenigen wehe: Der kleine Partner verzweifelt schier daran, wie sich beim größeren manche vorstellen, dass Reformen gemacht werden können. Kein Wunder also, wenn die Umfragen für die SPD sacken und sacken, wobei die Partei schmerzunempfindlich geworden zu sein scheint. Es ist, als wäre sie wieder Schröders Suggestion erlegen: Bald wird alles besser, ihr werdet sehen; es kann nicht sein, was nicht sein darf. Wie bei Kohl. Blühende Landschaften sah der dort, wo heute noch nichts blüht. Glühende Landschaften könnte Kanzler Schröder heute sehen, so wütend sind die Leute. Und die Grünen? Hundert Tage Einsamkeit sind eine lange Zeit. Um sie auszuhalten, muss man eine Menge Willen haben. Und um sie zu gewähren. Was will Schröder mehr? cas

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