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Gordon Brown: Ab in den Urlaub

Schwache Umfragewerte, rebellierende Gewerkschaften und Putschversuche von Parteirebellen: Gut, dass der britischen Premierminister eine Auszeit bekommt - die ihm sogar seine Widersacher gönnen.

David Cameron hat es gut. Der konservative britische Oppositionsführer musste sich zuletzt nur Sorgen um sein geklautes Fahrrad machen. Gordon Brown, der britische Premierminister, kann von solchen Sorgen nur träumen. Die Liste seiner Probleme ist lang: eine schmerzhafte Nachwahlniederlage in Glasgow, schwache Umfragewerte, rebellierende Gewerkschaften, Putschversuche von Parteirebellen. Gut, dass für ihn jetzt der Urlaub beginnt; sogar seine Widersacher gönnen ihm die Auszeit, aus Mitleid. Die Briten wissen, was sie an Brown haben – oder besser hatten. Er war das beliebteste Kabinettsmitglied der Regierung Blair. Er hat als Schatzkanzler die britische Wirtschaft stabilisiert, für Wachstum gesorgt. Doch das, was ihn als zweiten Mann ausgezeichnet hat, wird ihm nun zum Verhängnis. Aus dem besonnenen, kompetenten und schlauen Minister ist ein grauer, technokratischer und langweiliger Premier geworden. Brown ist aber auch Synonym für die Krise seiner Partei. Nach elf Jahren Labour machen sich Zerfallserscheinungen breit. Noch sind die Putschandeutungen vage, noch ist kein Parteirivale wirklich in die Offensive gegangen. Aus Mangel an Alternativen, und weil Neuwahlen wohl endgültig das Ende für Labour und der Beginn für Cameron wären. Dessen Fahrrad ist übrigens längst wieder aufgetaucht. ctr

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