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„Gottschalk Live“ ist nicht live: Publikumstäuschung

Von einer Tragödie muss keiner sprechen. Tragikomödie, das passt.

Von einer Tragödie muss keiner sprechen. Tragikomödie, das passt. Sie wird an vier Tagen in der Woche gegeben, pünktlich um 19 Uhr 20 in der ARD. „Gottschalk Live“ ist ihr Titel, und schon der ist falsch. Nach Komplettumbau, Zuschauer-Reinhole ist die neueste Verzweiflungstat Programm geworden: „Gottschalk Live“ kommt nicht mehr live; was der Zuschauer erlebt, ist eine Aufzeichnung. In dem Schritt stecken eine Bankrotterklärung und eine Irreführung. Thomas Gottschalk, über „Wetten, dass..?“ der ungekrönte Live-König, bekommt für 29 Fernsehminuten eine Sendekrücke verpasst. Wer je wissen wollte, wie sehr das Format und sein Moderator schwanken, der weiß jetzt Bescheid. Wenn er Bescheid weiß. Die ARD verschweigt den Wechsel vom Live- zum Konserven-TV. Der Sender und die Macher von „Gottschalk Live“ denken sich das Publikum doof. Die Zuschauer aber haben die Trickserei bemerkt und nehmen übel. Wo „Gottschalk Live“ draufsteht, muss „Gottschalk Live“ drin sein. Publikumstäuschung ist eine Misstrauenserklärung, an das Publikum und an Thomas Gottschalk. Dass der Matador mitspielt, ist die Tragik in der ARD-Komödie. jbh

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