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Meinung: Grenzen eines Einsatzes

Seit Beginn ihres Afghanistaneinsatzes im Januar 2002 hat die Bundeswehr 18 Angehörige verloren. Der Soldat, der gestern in Kabul starb, wurde Opfer eines Selbstmordanschlags der Taliban.

Seit Beginn ihres Afghanistaneinsatzes im Januar 2002 hat die Bundeswehr 18 Angehörige verloren. Der Soldat, der gestern in Kabul starb, wurde Opfer eines Selbstmordanschlags der Taliban. Die hatten das Land in eine furchtbare Diktatur gezwungen, die erst durch den US-geführten Einsatz „Enduring Freedom“ gestürzt werden konnte. Die 2250 deutschen Einsatzkräfte gehören zur internationalen Schutztruppe Isaf, die mit einem Mandat der Vereinten Nationen in Afghanistan stationiert ist. Sie soll die Schaffung demokratischer Strukturen ermöglichen und bei der Ausbildung eigener Polizei- und Streitkräfte helfen. Ob die Taliban den Unterschied zwischen beiden Missionen kennen, ist eine müßige Frage. Ihr Hass und ihre Anschläge gelten beiden Einsätzen. Wenn die Bundeswehr im kommenden Jahr in einer noch weit größeren Region im Norden präsent sein wird, steigt auch die Gefahr neuer Terroranschläge. Dort bewegen sich die deutschen Soldaten im wichtigsten Mohnanbaugebiet des Landes. Von Rauschgifthändlern, aber auch von den Bauern werden sie vermutlich als Feinde betrachtet werden, die das einträgliche Geschäft stören könnten. Die Bundeswehr ist eine Armee im Einsatz – aber dass sie die afghanische Landwirtschaft auf weniger mörderische Feldfrüchte umstellen sollte, kann niemand von ihr verlangen. apz

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