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Griechenland: Fass ohne Boden

Es nützt alles nichts: Griechenland ist offenbar ein Fass ohne Boden. Trotz umfangreicher Sparbemühungen schafft es Athen nicht, sein Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen. Das bringt die EU in eine Zwickmühle.

Die Rekordrenditen der Staatsanleihen an den Finanzmärkten deuten auf ein tiefes Misstrauen der Investoren in die Etatsanierung Griechenlands hin. Angesichts der schwachen Wirtschaft wachsen die Zweifel, ob das Land überhaupt jemals seine Schulden wird reduzieren können.

Die Euro-Länder stecken in Sachen Griechenland in einer echten Zwickmühle: Gestehen sie nicht bald das Scheitern ihrer Rettungsbemühungen ein, wird alles für die Griechen nur noch schlimmer – schließlich müssen sie sich im kommenden Jahr wieder frisches Geld auf dem Kapitalmarkt besorgen. Außerdem steigt die Ansteckungsgefahr für die übrigen Krisenländer.

Vereinbaren die Regierungschefs dagegen eine Umschuldung, bei der Gläubiger auf ihnen zustehende Kreditzahlungen verzichten, riskieren sie nicht nur neue Haushaltslöcher in ihren nationalen Etats. Nicht auszuschließen ist auch, dass die Banken erneut taumeln und sich die Schuldenkrise zu einem Flächenbrand ausweiten würde. Nur ein Zahlungsaufschub für die Griechen scheint noch ein gangbarer Weg zu sein. Die Europäer sollten ihn einschlagen, um das Schlimmste abzuwenden.

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