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Griechenland: Hilflose Hilfe

Athen kann mit weiteren Hilfskrediten rechnen, die drohende Staatspleite ist vorerst abgewendet. Das ist die gute Nachricht für die Griechen.

Athen kann mit weiteren Hilfskrediten rechnen, die drohende Staatspleite ist vorerst abgewendet. Das ist die gute Nachricht für die Griechen. Die schlechte: die Hilfe hilft nicht. Das drakonische Sparprogramm, das Ministerpräsident Papandreou auf Druck der EU und des Internationalen Währungsfonds (IWF) durchziehen muss, treibt das Land immer tiefer in die Rezession und lässt die Arbeitslosenzahlen explodieren. Die Einschnitte beschwören die Gefahr sozialer Unruhen herauf. Der Sparkurs wäre den Griechen vielleicht zu vermitteln, wenn er Früchte tragen würde. Das jüngste Gutachten des IWF spricht eine deutliche Sprache: die Arbeitslosenquote in Griechenland wird im kommenden Jahr auf 18,5 Prozent steigen, der Schuldenberg auf 189 Prozent der Wirtschaftsleistung anwachsen. Eine Schuldenlast dieser Größenordnung ist nicht tragbar, schon gar nicht für eine Volkswirtschaft, die in den nächsten Jahren nur geringe Wachstumsaussichten hat. Griechenland braucht deshalb einen drastischen Schuldenschnitt, eine geordnete Insolvenz. Sonst kommt das Land nicht wieder auf die Beine. öhl.

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