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Griechenland: Kein Wunder

Antonis Samaras ist nicht zu beneiden. Griechenlands Regierungschef ist nach seiner Wahl im Juni mit dem Anspruch angetreten, die Auflagen der internationalen Geldgeber zu erfüllen und so die Pleite seines Landes zu verhindern.

Antonis Samaras ist nicht zu beneiden. Griechenlands Regierungschef ist nach seiner Wahl im Juni mit dem Anspruch angetreten, die Auflagen der internationalen Geldgeber zu erfüllen und so die Pleite seines Landes zu verhindern. Doch nun wird deutlich, dass auch Samaras keine Wunderdinge bewirken kann. Der finanzielle Spielraum ist minimal, der griechische Staat kann in diesen Tagen nur die Liquidität aufrechterhalten, weil die Europäische Zentralbank dabei nach Kräften hilft. Und auch politisch sind Samaras die Hände gebunden: Seine Krisenkoalition will ein milliardenschweres Kürzungspaket nicht so ohne Weiteres absegnen. Man kann Verständnis dafür haben, denn in den vergangenen zwei Jahren haben vor allem die kleinen Leute in Griechenland drastische Kürzungen hinnehmen müssen. Kein Verständnis kann man aber dafür haben, dass Samaras in einigen Punkten den nötigen Reformeifer vermissen lässt. So will er das Heer der griechischen Beamten viel langsamer verkleinern als geplant. Darauf sollte Kanzlerin Merkel aber beharren, wenn sie Samaras in der kommenden Woche trifft. Einem bedingungslosen Aufschub des Rettungsprogramms sollte sie jedenfalls nicht zustimmen. ame

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