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Griechenlands Grenzzaun: In der Macht der Türkei

Die Vorstellung, dass sich Europa zwei Jahrzehnte nach dem Fall der Berliner Mauer einzuzäunen beginnt, ist unbehaglich – auch wenn es nur um zwölf Kilometer geht. Allerdings ist die griechisch-türkische Grenze ein neuralgischer Punkt.

Mehr als 100.000 illegale Einwanderer überquerten die griechisch-türkische Grenze vergangenes Jahr, neun von zehn Armutsflüchtlingen kommen auf diesem Weg in die EU. Griechenland ist mit dem Ansturm völlig überfordert. In den Auffanglagern an der Grenze herrschen unmenschliche Zustände. Der geplante Grenzzaun wird dieses Problem jedoch nicht lösen, sondern nur verlagern, zum Beispiel in die Ägäis. Der Schlüssel liegt in der Türkei. Sie kontrolliert ihre Seite der Grenze überhaupt nicht und lässt Schleuser, die mit dem Menschenschmuggel hunderte Millionen verdienen, ungehindert gewähren. Mit der Abschaffung der Visumspflicht für Marokkaner und Algerier, die jetzt täglich zu Hunderten mit Billigfliegern nach Istanbul kommen, ist der Druck auf die griechische Grenze – und damit auf Europa – weiter angewachsen. Die EU muss gegenüber der Türkei darauf bestehen, dass sie ihre Grenzen besser sichert und illegale Migranten, die über ihr Territorium nach Europa kommen, zurücknimmt.

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