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Großauftrag für Airbus: Hoffnungsschimmer

Auch der Milliardenauftrag aus dem arabischen Emirat Katar wird Airbus nicht retten. Dazu bräuchte es viel mehr solcher Entscheidungen.

Auch der Milliardenauftrag aus dem arabischen Emirat Katar wird Airbus nicht retten. Dazu bräuchte es viel mehr solcher Entscheidungen. Doch immerhin: Mit dem bislang größten Auftrag für die neue Version des Langstreckenfliegers A 350 demonstriert Qatar Airways Vertrauen in Europas Flugzeugbauer. Nach einem Krisenjahr bedeutet das eine ganze Menge. Vor allem im Wettstreit mit dem Erzrivalen Boeing, dessen 787 Dreamliner sich bisher fünf Mal so gut verkauft. Es ist ein Hoffnungsschimmer, aber nicht viel mehr. Denn die Probleme bleiben. Zum einen beim A 350 selbst, der noch einmal wesentlich teurer werden könnte. Schon jetzt verschlingt die Entwicklung der Maschine mit rund zehn Milliarden Euro mehr als doppelt so viel wie geplant. Zudem bringen die Amerikaner ihr Konkurrenzmodell fünf Jahre früher auf den Markt. Aber auch beim A 380 hat Airbus längst nicht alle Hürden überwunden. Die Frachtversion des Superjumbos ist auf Eis gelegt. Die Passagiermaschine verkauft sich bisher nur dürftig: Gerade einmal 47 Bestellungen liegen vor, obwohl der erste A 380 schon im Oktober ausgeliefert werden soll. Auch die derzeitige Ruhe bei Airbus ist trügerisch. Noch ist das umstrittene Sparprogramm „Power 8“ nicht aktiv, mögliche Streiks der verärgerten Belegschaft träfen den Konzern empfindlich. Da stellt die französische Regierung den mühsam gefundenen Kompromiss schon wieder infrage. Neuer Streit droht. Gerettet ist Airbus noch lange nicht. jul

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