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Grün und Rot-Rot: Bündnis 09

In Thüringen und im Saarland werden die Grünen entscheiden, ob es zu einer rot-rot-grünen Machtkonstellation kommen kann oder nicht.

Alles schaut auf die FDP und denkt sich, die wird’s entscheiden. Im Bund mag das sein, abhängig vom Wahlergebnis natürlich: 18, 14, 11 … In den Ländern sieht das Bild ein bisschen anders aus. Ein Blick ins Saarland und ein weiterer nach Thüringen zeigt: Dort werden die Grünen entscheiden, ob es zu einer rot-rot-grünen Machtkonstellation kommen kann oder nicht. Jürgen Trittin, der Bundesspitzenkandidat, ist dafür, seine Kollegin Renate Künast jedenfalls nicht dagegen. Und die Partei? Die nimmt es, wie es kommt. Das ist zumindest zu vermuten, so wie sie sich präsentiert. Sammlungsbewegung sind die Grünen lange nicht mehr, links auch eher vom Gefühl her, was den Bewegungsspielraum erhöht – und die Zahl der Avancen, die ihnen gemacht werden, auch. Dass der Christsoziale Karl-Theodor zu Guttenberg den Grünen verständnisinnig zuplinkert, ist ja nur der jüngste Beleg. Unabhängig davon, dass sich die FDP darüber Gedanken machen muss, ob es tiefergehende Bedeutung hat, wenn die Nummer zwei der Partei nach Horst Seehofer sich so verhält, müssen die Grünen, die Bündnisgrünen, sich selbst nach ihrer Identität befragen. Denn sie waren die einzige Partei, die eine gleichberechtigte Partnerschaft gesucht hat nach der Wende vor 20 Jahren, die mit Bündnis 90. Und da sollen sie sich mit der gewendeten Linken einlassen? Von Bündnis 90 zu Bündnis 09 – ein langer, kurzer Weg.

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