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Meinung: Gucken, nicht kaufen

Et kütt wie et kütt (es kommt wie es kommt) – das ist eine Kölner Weisheit, die sich am vergangenen Adventssamstag bewahrheitet hat. Da musste die Polizei eine große Einkaufsstraße in Kölns Innenstadt wegen Überfüllung sperren.

Et kütt wie et kütt (es kommt wie es kommt) – das ist eine Kölner Weisheit, die sich am vergangenen Adventssamstag bewahrheitet hat. Da musste die Polizei eine große Einkaufsstraße in Kölns Innenstadt wegen Überfüllung sperren. Auch auf dem Berliner Ku’damm ist so viel los, dass Körperkontakt unvermeidlich ist. Bei dem Andrang dürfte der Einzelhandel mit dem Geldscheinezählen kaum hinterherkommen. Tut er aber nicht. Die Branche ist froh, wenn sie den Weihnachtsumsatz des Vorjahres schafft – und der war schon miserabel. Die optimistischere Stimmung des Handels, die der Geschäftsklimaindex des Ifo-Instituts nun ausweist, ist eher ein Zeichen für Bescheidenheit als für den Aufschwung. Es genügt schon, dass die Lage nicht schlechter wird, damit die Händler zufrieden sind. Dass die Branche die Geschäftsentwicklung für das kommende Jahr zuversichtlicher einschätzt, hat mit der Mehrwertsteuererhöhung 2007 zu tun. Denn vorher werden die Kunden wohl noch größere Anschaffungen tätigen. So gesehen ist die Steuererhöhung ein Animationsprogramm zum Kaufen – allerdings nur ein kurzfristiges. Was danach kommt? Hier tröstet eine andere Kölner Weisheit: Et hät noch immer jotjegange (es ist noch immer gut gegangen). dro

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