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Guggenheim-Proteste: Da steckt mehr dahinter

Die Kritik an dem geplanten Projekt des „BMW Guggenheim Lab“ beginnt sich zu verselbstständigen und hat längst nichts mehr mit dem ursprünglichen Protestziel zu tun, eine Gentrifizierung rund um den vorgesehenen Standort zu verhindern. Wer sich gegen den Sponsor BMW mit dem Argument wendet, die Eigentümerfamilie habe als Profiteur der Zwangsarbeiterausbeutung letztlich den Nazis in die Hände gearbeitet, stellt damit große Teile der deutschen Industrie unter Sippenhaft.

Die Kritik an dem geplanten Projekt des „BMW Guggenheim Lab“ beginnt sich zu verselbstständigen und hat längst nichts mehr mit dem ursprünglichen Protestziel zu tun, eine Gentrifizierung rund um den vorgesehenen Standort zu verhindern. Wer sich gegen den Sponsor BMW mit dem Argument wendet, die Eigentümerfamilie habe als Profiteur der Zwangsarbeiterausbeutung letztlich den Nazis in die Hände gearbeitet, stellt damit große Teile der deutschen Industrie unter Sippenhaft. Die Kollaboration mit der braunen Diktatur tangierte aber nicht nur die Wirtschaft, sondern auch viele Vorfahren von Leuten, die sich heute frei von Schuld fühlen. Entscheidend ist, wie die Unternehmen mit ihrer dunklen Vergangenheit umgehen. Das muss man als Kriterium akzeptieren, da haben die Quandts ein Problem. Zurückhaltung müsste man dennoch von Ex-Senatorin Katrin Lompscher erwarten. Stille Sympathie für ein politisches Lager, das mit Gewaltaktionen kokettiert, führt jedenfalls dazu, dass sich Berlin als global umworbener Wirtschafts- und Kulturstandort verabschiedet. In einer Stadt, in der Transferleistungen zum Lebensunterhalt eine so große Rolle spielen, findet das der eine oder andere vielleicht sogar gut. apz

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