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Meinung: Gute Freunde stehen zusammen

KORRUPTION IN NRW

Dass es rings um die Müllverbrennungsanlagen in der ganzen Republik übel riecht, ist inzwischen gesicherte Erkenntnis. Fast überall wurde beim Geschäft mit dem Abfall bestochen. Es handelt sich in der Regel um große Mengen, die dort durchgeschleust werden und damit ist viel Geld im Spiel. Wenn in einer Stadt wie Köln jeder jeden kennt und eine Hand die andere wäscht, ist der Schritt in die Korruption nur klein. Immerhin, und das mag mehr als ein Hoffnungsschimmer am Horizont sein, die Dinge werden zumindest im größten Bundesland inzwischen von der Politik und von mutigen Staatsanwälten aufgerollt – die Verantwortlichen landen vor Gericht. Der Prozess gegen Rüther und Co. beginnt im Herbst, er wird ein skandalöses Geflecht aus Genossenfilz, Anlagenbauern und Entsorgungsmultis offen legen. Für den schlechten Ruf der Stadt sind allerdings nicht nur die Sozialdemokraten verantwortlich: Fast täglich tauchen neue Meldungen über Rolf Bietmann auf, jenen CDUMultifunktionär, der immer zur Stelle war, wenn es um große Geschäfte ging – und stets auf beiden Seiten des Schreibtisches zugleich saß. Parteipolitisch haben sich die beiden großen Farben damit in der Domstadt neutralisiert – zum großen Schaden der Demokratie. Das kann niemanden freuen. jz.

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