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Meinung: Händel und Handel

Vieles erinnert in diesen Tagen an den Falkland-Krieg. Vor zwanzig Jahren stritten Großbritannien und Argentinien mit Waffengewalt um das bis dahin weitgehend unbekannte Eiland.

Vieles erinnert in diesen Tagen an den Falkland-Krieg. Vor zwanzig Jahren stritten Großbritannien und Argentinien mit Waffengewalt um das bis dahin weitgehend unbekannte Eiland. Heute heißen die Kontrahenten Spanien und Marokko. Diesmal geht es um einen unbedeutenden Felsen ns Petersilie in der Nähe Gibraltars, den das nordafrikanische Land kurzerhand am Donnerstag mit einigen Soldaten besetzte. Seitdem schäumt Madrid und spricht von einem zutiefst feindseligen Akt. Und die EU warnt vor einem ernsthaften Konflikt. Droht ein Krieg vor den Toren Europas? Spaniens Regierung wollte am Montag gar nichts mehr ausschließen. Auch Gewalt nicht. „Wenn es nötig ist, verzichten wir auf kein legitimes Mittel“, sagte der für Sicherheitspolitik zuständige Staatssekretär. Ja, er könne sich jede Art von Druck auf Marokko vorstellen. Die Lage ist also ernst. Keine Frage. Aber nicht todernst. Denn noch setzt Ministerpräsident Aznar eindeutig auf Diplomatie. Selbstverständlich müsse König Mohammed VI. seine kleine Truppe wieder abziehen. Aber Spanien unternehme alles, um die Krise friedlich zu lösen und das internationale Recht wiederherzustellen, betont der konservative Regierungschef. Und Aznar spricht eben auch davon, dass Spanien einer der wichtigsten Handelspartner Marokkos ist. Das klingt längst nicht mehr so martialisch. Und schon gar nicht nach Krieg. Ch.B.

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