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Meinung: Härte und Empfindsamkeit

GEWALTVERBRECHEN IN BRANDENBURG

Die Zahlen erschrecken. In Brandenburg ist etwa ein Drittel aller Straftäter jünger als 21. Schaut man sich nur die Gewaltdelikte an, erscheint die Bilanz noch schlimmer: Jeder zweite Schläger ist ein Jugendlicher oder ein Heranwachsender. Die Kriminalstatistik des Landes hat auch den hartgesottenen Innenminister Jörg Schönbohm irritiert. Doch die Botschaft der Zahlen ist nicht neu. Unpolitische und rechtsextreme Schläger haben Jahr für Jahr in Brandenburg zahllose Opfer auf das Übelste zugerichtet. Mehr als einmal mit dem Einverständnis der Bevölkerung. Vor allem wenn es gegen Ausländer, Obdachlose und andere vermeintlich störende Menschen ging. Die verrohten Jugendlichen wachsen oft genug in Familien auf, die auch 13 Jahre nach der Wende immer noch die autoritären Umgangsformen einer Diktatur privat praktizieren. Dagegen hilft nur eine Kombination von Härte und Sensibilität. Härte bei der Strafverfolgung, damit andere gewaltbereite Jugendliche abgeschreckt werden. Und Sensibilität im alltäglichen Umgang, gerade auch mit gesellschaftlichen Minderheiten. Da hätte die politische Klasse in Brandenburg in den vergangenen Jahren mehr tun können und müssen. Denn für Versäumnisse büßen die Opfer der Gewalt. fan

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