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Hamas und Gaza: Der Preis der Ignoranz

Die Öffnung der Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten hat gezeigt: Hamas beherrscht das Medienhandwerk brillant.

Die Bilder hungernder Palästinenser, die sich in Ägypten auf Medikamente und Kartoffelchips stürzen, lassen eine Rückkehr zum Status quo kaum zu. Israel und die EU stehen unter neuem Druck, ihre Blockadepolitik zu überdenken. Die Grenze nach Ägypten war ja auch deshalb hermetisch abgeriegelt, weil die dort eingesetzten EU-Beobachter nicht mit der Hamas kooperieren dürfen – sie ist als Terrororganisation eingestuft. Aber vor allem haben die Bilder bewiesen, was weder die USA, Israel noch der Westen wahrhaben wollten und Palästinenserpräsident Abbas ebenfalls nicht: Hamas und den Gazastreifen zu ignorieren und zu isolieren, funktioniert nicht – oder nur zu einem Preis, den die zivilisierte Welt nicht zu zahlen bereit sein sollte, dem unerträglichen Leid von 1,5 Millionen Menschen. Daher sollten die USA Abbas erlauben, Gespräche mit Hamas aufzunehmen. Es geht um mehr als ein Schlupfloch für Gaza. Ohne innerpalästinensische Einigung ist jeder Anschub eines neuen Friedensprozesses zum Scheitern verurteilt. an

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