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Meinung: Hauptmann mit Ansprüchen

HAIDERS SIEG IN KÄRNTEN

So präsent, wie Jörg Haider sich nach seinem Kärntner Wahlsieg geben wird, war er schon lange nicht mehr. Zwar wird er sein Amt als Landeshauptmann nun weitere fünf Jahre ausüben und damit für einen Posten in Wien nicht infrage kommen. Doch die räumliche Distanz wird ihn nicht daran hindern, sich in die Regierungsarbeit einzumischen – zumal im Herbst ein neuer FPÖChef gewählt werden soll. Dass der Jörg Haider heißen wird, daran zweifelt niemand mehr – ein Nebenjob, den Haider von Klagenfurt aus erfüllen kann. Auf Kanzler Wolfgang Schüssel kommen schwere Zeiten zu. Ein gestärkter Haider in Klagenfurt ist für ihn nämlich noch gefährlicher als ein gezähmter in Wien. Klar ist, dass in der FPÖ nichts mehr ohne Haider passieren wird, dass die FPÖ-Minister ihre Zustimmung zu Regierungsvorlagen nur noch nach Rücksprache mit ihm geben werden. Haider wird Schüssel aus Klagenfurt ärgern – indem er, wie bei der Pensionsreform geschehen, zuerst inoffiziell seine Zustimmung signalisiert und sich dann, wenn die Regierung von der Öffentlichkeit gezaust wird, gegen Schüssel stellt. Mit solchen Pirouetten hatte Haider niemals ein Problem. mh

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