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Hauptschule in Berlin: Auslaufmodell

In Berlin geht es im Grunde schon gar nicht mehr um die Frage, ob die Hauptschulen abgeschafft werden sollen, sondern nur noch wie.

Ein Bundesland nach dem anderen verabschiedet sich von der Hauptschule. Erst waren es die neuen Länder, dann das Saarland, Schleswig-Holstein, demnächst Rheinland-Pfalz, und jetzt will auch noch Hamburg folgen. Berlin ist in dieser Entwicklung ins Hintertreffen geraten, weil das von der Linkspartei gewünschte Modellprojekt einer Gemeinschaftsschule alle Reformkräfte bündelte. Längst zeichnet sich aber ab, dass Berlin es sich nicht leisten kann, noch jahrelang auf das Gelingen der Gemeinschaftsschule zu warten und dabei die Hauptschulen weiter vor sich hinzudümpeln zu lassen. Die Hamburger Entscheidung für ein Zwei-Säulen-Modell ohne Hauptschule erhöht in besonderer Weise den Druck auf Berlins Bildungspolitik, denn die Bedingungen in den Stadtstaaten ähneln sich stark: Hier wie dort sind die Hauptschulen seit über 20 Jahren zum Sammelbecken gesellschaftlicher und sozialer Problemfälle geworden. In Berlin geht es deshalb im Grunde schon gar nicht mehr um die Frage, ob die Hauptschulen abgeschafft werden sollen, sondern nur noch wie. Denn eines ist klar: Die Hauptschüler verschwinden nicht, nur weil man die Hauptschulen abschafft. sve

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