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Meinung: Hausgemachtes Elend

Eine Opposition, deren Zustand sogar der Regierungschef bedauert, ist wahrlich mies dran. Klaus Wowereit wird seine „Besorgnis“ über die Berliner CDU nicht nur zynisch gemeint haben.

Eine Opposition, deren Zustand sogar der Regierungschef bedauert, ist wahrlich mies dran. Klaus Wowereit wird seine „Besorgnis“ über die Berliner CDU nicht nur zynisch gemeint haben. Schließlich kann eine fitte, bissige und ehrgeizige Opposition zu einer guten Landespolitik viel beitragen. Die Berliner Union aber leidet gewissermaßen an struktureller Selbstlahmlegung: Die Kandidatensuche, die sich zu lange hingezogen hat, verhinderte ambitionierte Programmarbeit. Mit den Laut-, Quer- und Vordenkern hat es die Berliner CDU ohnehin nicht so, und ihre Vormänner haben allzu lautes Vordenken seit vielen Monaten nicht hören wollen, um dem von außen herbeigehofften Kandidaten keine Vorgaben zu machen. Deshalb wirkt die Hauptstadt-Union personell und programmatisch dünn – wie eine Sammlung von Provinzpolitikern im Vergleich zu den Kochs, Wulffs, Oettingers und Rüttgers. Es ist eine Schwäche, die an Auszehrung erinnert. Jetzt ist Entwicklungsarbeit nötig, Geduld und – auch wenn das zum Politbetrieb nicht passt – Bescheidenheit. Wer immer antritt, um diese CDU wieder aufzubauen, braucht viel Zeit und noch mehr Unabhängigkeit. wvb.

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