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Meinung: Heiße Zahlen

STEIGENDE STEUEREINNAHMEN IM JUNI

Die Unternehmen zahlen wieder Steuern, die Konsumenten geben Geld aus. Diese Nachrichten hatten eine solche Eile, dass sich der Bundesfinanzminister veranlasst sah, trotz des heißen Wochenendes die neuesten Zahlen herauszuposaunen. Zum ersten Mal seit Monaten lagen im Juni die Steuereinnahmen über dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Vor allem zählt: Körperschaftsteuer und Umsatzsteuer sprudeln wieder, was sogar zu dem regierungsamtlichen Kommentar „besonders erfreulich“ führte. Durchatmen also in der Sommerpause? Fällt das staatliche Einnahmedefizit vielleicht doch nicht so dramatisch aus, wie bislang befürchtet? Die Regierung interpretiert den Anstieg der Umsatzsteuer schon als wichtiges Indiz für die Aufhellung der Konjunktur im Einzelhandel. Mit Wohlwollen, könnte man hinzufügen. Mehr Körperschaftsteuer bedeutet, dass die Unternehmen nun auch mehr Gewinne machen. Doch die Junizahlen allein machen noch keinen Konjunkturaufschwung. Die Wirtschaft ist an einem Tiefpunkt angekommen. Wann es spürbar aufwärts geht, steht in den Sternen. Im Sommer jedenfalls nicht, darüber sind sich alle Experten einig. Die haben den Aufschwung auf frühestens Anfang 2004 gebucht. Daran ändert auch eine vorgezogene Mitteilung des Finanzministers nichts. fo

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