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Meinung: Heldenmannschaft

„Der Mann mit den Wundern“ vom 17. Juni Sie machen den üblichen Fehler, einzelne Fußballspieler zu „herofizieren“, und berücksichtigen dabei nicht, dass Fußball eine Mannschaftssportart ist.

„Der Mann mit den Wundern“ vom 17. Juni

Sie machen den üblichen Fehler, einzelne Fußballspieler zu „herofizieren“, und berücksichtigen dabei nicht, dass Fußball eine Mannschaftssportart ist. Selbst führende Torschützen wie Lionel Messi und Cristiano Ronaldo sind kaum fähig, als Torjäger zu glänzen, wenn ihre Mannschaftskollegen es nicht schaffen, den Ball regelmäßig aus der eigenen Hälfte über die Mittellinie und dann in eine geeignete Abschussposition zu bringen.

Wenn man Fußballspieler schon zu Helden macht, dann soll man dies für die ganze Mannschaft tun. So wird zum Beispiel der Wolfsburger Fußballtrainer Felix Magath mit den Worten zitiert: „Die Franzosen sind auf jeder Position top besetzt und haben aus diesem Grund keines ihrer vergangenen 21 Länderspiele verloren.“

Wenn man also diese Mannschaft aus welchem Grund auch immer als heldenhaft bezeichnen wollte, muss man es fairerweise auch mannschaftsbezogen tun. Ich habe selbst das Fußballspiel in Bern seinerzeit am Radio verfolgt. Die deutsche Mannschaft hat damals eine für viele unerwartete sehr gute Fußballleistung gezeigt. Darüber, ob sie auch besonders herausragenden Fähigkeiten oder Eigenschaften besaß, die sie zur „Heldenmannschaft“ macht, oder ob das Glück einen gehörigen Anteil an diesem Erfolg hatte, kann man sicher trefflich streiten. Es gibt aber überhaupt keinen Grund, einzelne Fußballspieler dieser oder irgendeiner anderen Mannschaft nur deswegen zum Helden zu machen, weil er dazugehörte.

Kurt Fuchs, Berlin-Zehlendorf

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