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Hertha ohne Funkel: Führung gesucht

Friedhelm Funkel hat bewiesen, dass er absteigen, aber auch wieder aufsteigen kann. Die Trennung hat dennoch ihre Logik. Bei Hertha braucht es einen neuen Geist.

Selten vollzog sich ein Abstieg so unaufgeregt wie bei Hertha BSC. Nach der Kapitulation des netten Herrn Favre machte sich der nette Herr Funkel ans Trainerwerk und setzte den Absturz unbeirrt fort. Aufholjäger blieb Hertha nur in der Fantasie der Klubspitze und in den Hoffnungen der langmütigen Fans. Nun wagt Hertha – verantwortet von Manager Michael Preetz – einen Neuanfang ohne Funkel, obwohl der oft bewiesen hat: Absteigen kann er, wieder aufsteigen erst recht. Die Trennung aber hat ihre Logik. Funkel steht für das Scheitern (und verdeckt dabei, dass Preetz und Präsident Werner Gegenbauer es genauso zu verantworten haben). Er hatte bei Fans und wichtigen Spielern keinen Rückhalt mehr. Und er zeigte zu wenig Esprit für eine Aufstiegsjagd. Bei Hertha braucht es einen neuen Geist: offen und offensiv – wie beim Aufsteiger St. Pauli. Jeder mit Selbstzufriedenheit vertane Tag verlängert die Unterklassigkeit und das Anspielen gegen den wachsenden Schuldenberg. Es ist wie mit der Euro-Krise: Bei Hertha muss sich Grundlegendes ändern. Und einer muss mal Führung zeigen. Der nette Herr Preetz hat das mit dem Trainerwechsel noch längst nicht geschafft.

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