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Hessen: Auf Ehr und Gewissen

Was für ein Bild die abgeben. Hessen vorn? Von wegen, Hessen fällt hinten runter, in der Beliebtheit. In der allgemeinen Wahrnehmung, wenigstens von Berlin aus, ist das Sodom und Gomorrha.

Und zwar nicht erst seit dem Fall Ypsilanti, der übrigens immer noch nicht abgeschlossen ist. Wahrscheinlich brauchen die Genossen dort wieder einmal ein paar Tage mehr, zu einer Gewissensentscheidung zu kommen.

Aber schnell ein Blick zurück: Bei der CDU stand es auch nicht eben zum besten in den vergangenen Jahren. Die Parteispendenaffäre, die ungeheure Affäre um vermeintlich jüdische Vermächtnisse, die Unwahrheit, die der Amtsinhaber gesagt hat – man kann es gar nicht oft genug sagen. Oder die FDP, die war mal wirklich aufgeschlossen, aufgeklärt. Das ist aber so viele Jahrzehnte her, noch zu Zeiten von Karl-Hermann Flach als stellvertretender „FR“-Chefredakteur, dass sich heute kaum einer an diese Zeit erinnert; dafür gibt es Erinnerungsfetzen an unselige Rechtsabweichler. Die Grünen im Land haben auch ihre eigenen Probleme, das liegt wahrscheinlich daran, dass ihr alter Frankfurter Leitwolf nicht mehr dort wohnt, sondern in einer Villa anderswo. Wie hieß er noch? Inzwischen meinen die Jungen, sich von ihm emanzipiert zu haben, und sind doch nur desavouiert.

Tja, und jetzt die SPD. Großartig, dass da immer noch mehr geht. Andrea Ypsilantis Wortbruch war nur der Anfang, man muss sich das mal vorstellen! Das Ganze bietet Anlass zum Fremdschämen. Irgendeiner sollte dringend nachschauen, ob noch irgendwo die Dachlatten herumliegen, mit denen weiland Holger Börner die Grünen verhauen wollte … Eigentlich müssten sie alle, die sie in den rauchenden Trümmern des Landesverbandes Hessen sitzen, wegen parteischädigenden Verhaltens aus der SPD geworfen werden. Oder wenigstens aus dem Land. Und die anderen Angesprochenen auch, mitsamt ihren Vermächtnissen, das wäre ein Neubeginn. Statt Neuwahlen, die FDP und Grüne fordern.

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