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Hilfe für Haiti: Schutz und Macht

Die Welt sollte den USA dankbar dafür sein, dass sie die Verantwortung für Haiti übernommen haben.

Helfen zu wollen, die Not zu lindern, ist eine der lautersten menschlichen Empfindungen. Doch der Impuls darf nicht stärker sein als die Vernunft. Die Organisation jeder Hilfe verlangt ein hohes Maß an Professionalität. Die US-Regierung führt, auf Bitten Haitis, das Oberkommando über den humanitären Einsatz. Sie muss also zunächst darauf bedacht sein, das Chaos in den Griff zu bekommen und Gewalt und Plünderungen einzudämmen. Das heißt, sie muss zügig eine ausreichende Anzahl Soldaten vor Ort stationieren. Erst dann können Ärzte und Versorgungsteams wirklich effizient arbeiten. Gelegentlich führen solche logistischen Prioritäten zu einer bitteren Konsequenz: Die Behandlung von akut Verletzten muss zugunsten einer raschen Truppendislozierung aufgeschoben werden. Sich darüber zu beschweren, zeugt von Ungeduld – und auch von Ignoranz. Am schlimmsten ist zwar stets die Katastrophe selbst. Doch am zweitschlimmsten waren schon oft überstürzte und unkoordinierte Rettungsaktionen. Die Welt sollte den Vereinigten Staaten dankbar dafür sein, dass sie die Verantwortung für Haiti übernommen haben. Nörgelei verbietet sich.

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