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Hochschulen: Lehre im Kopf

Die Universitäten wurden jahrzehntelang kaputtgespart, Professuren und Mitarbeiterstellen gestrichen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Studierenden unaufhörlich.

Die Universitäten wurden jahrzehntelang kaputtgespart, Professuren und Mitarbeiterstellen gestrichen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Studierenden unaufhörlich. Jetzt will der Wissenschaftsrat alles wieder gutmachen. 1,1 Milliarden Euro fordert das Gremium von Bund und Ländern, um die Situation der Lehre und die katastrophalen Betreuungsverhältnisse von einem Professor für bis zu 80 Studierende zu verbessern. Ein Teil des Geldes soll auch fließen, um häufig unprofessionell unterrichtende Professoren fortzubilden. Eine klare Ansage – und sie war lange überfällig. Das ist aber auch viel Geld. Gut, dass der Wissenschaftsrat Bund und Länder nicht nur bei der Gestaltung des Wissenschaftssystems berät, sondern die Politik mit am Tisch saß, als diese Forderung formuliert wurde. Denn die Lehre liegt in vielen Bereichen am Boden: Das manifestiert sich an den weiterhin hohen Zahlen der Studienabbrecher. Die straff organisierten Bachelorstudiengänge sollten Abhilfe schaffen, aber weil sie unzureichend betreut werden, stiegen die Abbrecherzahlen teilweise sogar. Deutschland kann es sich nicht leisten, dass nur Bürgerkinder glatt durch die Uni kommen. Der sich schon jetzt abzeichnende Fachkräftemangel und der demografische Wandel zwingen das Land dazu, alle Bildungsreserven zu aktivieren – und allen eine gute Lehre zuteil werden zu lassen.-ry

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