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Meinung: Höchste Zeit für gute Taten

TAG DES WIDERSTANDS IM IRAK

Der „Tag des Widerstands“ im Irak verlief relativ ruhig – und damit widersprüchlich. Es gab weniger Tote als an den ersten Tagen dieser blutigen RamadanWoche. Aber viele Geschäfte und Ämter blieben geschlossen. Darf man das als Erfolg der erhöhten Schutzmaßnahmen verbuchen und über die geringe Resonanz auf den Aufruf zur Gewalt erleichtert sein? Oder den annähernden Stillstand des öffentlichen Lebens in Bagdad als Unterstützung eines Generalstreiks deuten? Wie viele aus Angst vor Anschlägen daheim blieben und wer damit Protest gegen Amerika ausdrücken wollte, das kann heute niemand zuverlässig sagen. Zukunftsweisender als der Kampf um die Interpretationshoheit sind zwei andere Nachrichten. Die Bundesregierung zieht das THW nicht ab, sondern schützt die zivilen Helfer beim Wiederaufbau der Wasserversorgung mit der GSG 9. Und Amerika deutet an, dass es den Aufenthaltsort von Saddam Hussein herausgefunden habe. Wenn UN, Rotes Kreuz und andere Hilfsorganisation dem deutschen Beispiel folgen – den Irakern helfen, auch um den Preis, dass sich neutrale Helfer gegen ihre Prinzipien bewachen lassen – und wenn die USA Saddam Hussein fassen: Das könnte die widersprüchliche Lage eindeutig zum Besseren wenden. cvm

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