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Meinung: Hoffnungslos, nur nicht ernst

STOIBER NICHT MEHR KANZLERKANDIDAT

Glücklicherweise schlägt die Politik auch in schweren Zeiten immer mal wieder ins leichte Fach. Sonst gäbe es ja auch gar nichts zu lachen. Kanzlerkandidat Stoiber hat also gestern bekannt gegeben, er sei jetzt zwar immer noch Stoiber, aber nicht mehr Kanzlerkandidat. Denn, so Stoiber, das sei man nur vor einer Wahl. Schön, dass er das nun auch sagt, denn kurz nach der Wahl verkündete er noch das Gegenteil. Und wo das Erlegen selbst gebastelter Papiertiger gerade so gut klappte, nahm er sich auch noch einen echten Tiger vor und behauptete, bei der nächsten Kanzlerkandidatur fürchte er keinen Streit in der Union. Nein, ein Streit wird es nicht werden, höchstens ein kleines Gemetzel. Leider, so ist das in ernsten Zeiten, war es dann auch bei Edmund Stoiber vorbei mit dem Lustigen. Eine große Koalition werde es „unter keinen Umständen“ geben, drohte er. Nun mag eine solche Aussage in normalen Zeiten wohlfeil sein. Doch befindet sich Deutschland in einer tiefen Krise, es droht ein Krieg, und die Rezession klopft auch schon an. Insofern ist die Aussage entweder ein kleines bisschen verantwortungslos oder nicht ernst gemeint. Womit wir wieder im leichten Fach wären. bul

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