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Homo-Ehe in den USA: Gleich und doch anders

In der historischen Bewertung ist sich Amerika einig: Das Verfassungsgerichtsurteil zur Homo-Ehe ist ein Wendepunkt der Geschichte. Es kommt auch nicht überraschend.

In der historischen Bewertung ist sich Amerika einig: Das Verfassungsgerichtsurteil zur Homo-Ehe ist ein Wendepunkt der Geschichte. Es kommt auch nicht überraschend. Und doch betrachtet die Mehrheit der Amerikaner den Lebensbund von Homosexuellen heute nicht als gleichwertig mit der traditionellen Ehe. Vielmehr ist eine knappe Mehrheit inzwischen der Ansicht, dass das Gleichheitsversprechen der Verfassung es mit sich bringt, die Homo-Ehe als legitim zu tolerieren. Dieser Schwenk der öffentlichen Meinung hat sich seit einem guten Jahr abgezeichnet. Deshalb hatte sich die Regierung Obama seit Mitte des Wahljahres 2012 geweigert, das Gesetz zum Schutz der Ehe vor Gericht überhaupt noch zu verteidigen, obwohl es unter dem demokratischen Präsidenten Bill Clinton verabschiedet worden war. Es definierte die Ehe als Bund zwischen einem Mann und einer Frau und verbot es dem Staat, anderen rechtlichen Lebensgemeinschaften dieselben Rechte zu geben. Das sei eine Diskriminierung, sagen die Verfassungsrichter. Sie kippten auch das Verbot, homosexuelle Lebenspartnerschaften standesamtlich eintragen zu lassen. Bis zur vollen Anerkennung im Alltag ist es dennoch ein weiter Weg. Konservative suchen nun nach einer begrifflichen Unterscheidung. „Ehe“ solle für Mann und Frau reserviert bleiben. Für den Bund Homosexueller müsse man ein anderes Wort finden. Sehr viele Amerikaner fühlen ähnlich. cvm

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