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Meinung: Hundejahre

GRÜNES PERSONALKARUSSELL

Nach der Wahl die Wahrheiten. Kerstin Müller und Rezzo Schlauch werden nicht mehr als grüne Fraktionsvorsitzende antreten. Das hat viele politische Gründe, der wichtigste aber ist menschlicher Natur. Beide sehnen sich nach einer repräsentativeren, ruhigeren Betätigung, weil die vergangene Legislaturperiode so aufreibend war: die Anfängerfehler, der Lafontaine-Abgang, ein Jahr intensiven Reformierens, zwei Jahre nervtötender Stillstand und zwei Kriege. Nun reicht es Schlauch und Müller. Sie werden die Dinge künftig mehr von oben betrachten als von mittendrin. Die zwei, die ihnen wahrscheinlich nachfolgen, sind jünger, weniger an Lebensjahren als an Hundejahren des Regierens. Katrin GöringEckardt ist eine Ostdeutsche mit guten Nerven, wachem Machtinstinkt und noch etwas blassem Auftreten. Krista Sager vertritt das typische westgrüne Establishment. Die Hamburgerin war schon Parteivorsitzende (was nicht viel heißt, denn das waren bei den Grünen Dutzende). Eine bittere Pointe hat die Geschichte allerdings auch: Mit dem Weggang von Schlauch verliert die Fraktion etwas, was es in der Politik selten gibt –überbordende Herzenswärme. bul

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