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Meinung: Hungrig, stechgeil, böse

Das Beste an der Flutkatastrophe war, dass sie die Hauptstadt verschont hat. Bilder von Wolfgang Thierse, wie er mit dem Schlauchboot um die Reichstagskuppel schippert, hätten die Demokratie gefährdet, und auch feuchte Philharmonikersocken und Plötzen vor dem Pergamon-Altar würden nur wieder den Berlin-Skeptikern in aller Welt Recht geben.

Das Beste an der Flutkatastrophe war, dass sie die Hauptstadt verschont hat. Bilder von Wolfgang Thierse, wie er mit dem Schlauchboot um die Reichstagskuppel schippert, hätten die Demokratie gefährdet, und auch feuchte Philharmonikersocken und Plötzen vor dem Pergamon-Altar würden nur wieder den Berlin-Skeptikern in aller Welt Recht geben. Doch langsam: „Milliarden Mücken bedrohen Berlin“ warnt die BZ. Fiese Biester aus den Überschwemmungsgebieten sind es, „hungrig, stechgeil und böse“, die, sobald die märkischen Dorfbewohner ausgesaugt sind, die Regierungszentrale lahm legen und den Rest des Wahlkampfs bestimmen werden. Wenn das zweite Duell seinem Höhepunkt zustrebt, sind auch die stechgeilen Mücken an der Spree angekommen, und die Kontrahenten werden sich im Studio mit Fliegenklatschen und Zeitungen einen tolldreisten Wettstreit liefern. Schröder: Sieben auf einen Streich! Wird Stoiber das noch toppen können? Ja, Herr Westerwelle? 18? Auf einmal? Sehen Sie: So verändern die Mücken das politische Gefüge der Bundesrepublik. Jedenfalls so lange, bis die hungrigen Elefanten in die Hauptstadt kommen.

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