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Meinung: „Ich bin niemand …

..

... für die Öffentlichkeit.“

Reich und scheu, das sind die einzigen Eigenschaften, die über die Tochter des QuelleGründers Gustav Schickedanz bekannt sind. Nur wenig ist über ihr Leben an die Öffentlichkeit gelangt: Geboren 1943 im Luftschutzbunker der Nürnberger Frauenklinik, einsame Kindheit mit Eltern, die nur für ihre Firma lebten; abgebrochenes BWL-Studium; im Alter von 22 Jahren Hochzeit mit Hans-Georg Mangold, Sohn eines Spielwarenhändlers, Scheidung, eine zweite Ehe, die auch scheitert. Heute ist sie mit dem Manager Leo Herl verheiratet.

Eines haben diese Männer gemeinsam: Sie alle wurden von Schickedanz auf wichtige Positionen innerhalb des Unternehmens gehievt – ihr jetziger Ehemann sitzt im Aufsichtsrat von Karstadt-Quelle. Sie selbst bleibt im Hintergrund. Was aber nicht bedeutet, dass sie sich aus dem Konzerngeschehen heraushält. Es war Madeleine Schickedanz selbst, die im vergangenen Jahr Ex-Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff an die Spitze des Aufsichtsrats von Karstadt-Quelle holte. Auf ihre ausdrückliche Bitte hin übernahm der Manager vor wenigen Tagen den Vorstandsvorsitz des Essener Handelskonzerns. Nun wird in der Branche spekuliert, was Schickedanz mit dem Unternehmen vorhat, dessen Sanierung nur schleppend vorankommt. Bekannt ist nur, dass der Aktienpool um Schickedanz seit März über 18 Millionen KarstadtQuelle-Aktien hinzugekauft hat. Damit dürfte er nun die Mehrheit an dem Konzern halten, oder zumindest kurz davor stehen. Dass hinter den Zukäufen eine Strategie steht, ist unter Branchenkennern unbestritten. Welche, darüber allerdings schweigt die scheue, reiche Quelle-Erbin beharrlich.

Dagmar Rosenfeld

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