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Meinung: Ikarus sucht Hilfe

DIE SPD STÜRZT IN UMFRAGEN AB

Landesvorsitzende, die Linke, die konservativen Seeheimer, alle Kreise, alle Parteigliederungen erfasst das lähmende Gefühl, abzustürzen. Die stolze SPD, eine Partei fürs Volk, liegt in Umfragen bei 22 Prozent – das ist eine Momentaufnahme, aber von einer Partei im freien Fall. So schlecht ist die Lage, dass es eigentlich nur noch besser werden kann. Denkt man. Aber wie? Der Parteivorsitzende, Gerhard Schröder, präsentiert keinen Politikentwurf, für den man sich begeistern kann; und er regiert auch noch das Land. Der Generalsekretär, Olaf Scholz, hat auch keine Vorstellung außer dem Parteiprogramm. Und der Vorsitzende der Programmkommission heißt Rudolf Scharping. Der hätte zwar einen Plan, aber keiner will ihn anhören. Noch nicht? Bleibt der Fraktionschef, Franz Müntefering. Der schreibt einen Brief an die Abgeordneten, der dem Kanzler und Parteivorsitzenden bedrohlich vorkommen müsste. Er demonstriert, wo die Macht zu suchen ist: in der Fraktion. Sie kann beharrende Kräfte entwickeln, Antriebskräfte oder, im schlimmsten Fall, Fliehkräfte. Das ist die Lage, sie war selten schlimmer. Was bleibt Schröder? Er muss das Gefühl der Hilflosigkeit bekämpfen – indem er die Fraktion zur Hilfe drängt. Sonst lässt sie ihn stürzen. cas

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