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Meinung: Im Transistorenrausch

Das Einträglichste überhaupt: Nicht Lotto spielen, sondern Lotto betreiben. Müsste wie die Erlaubnis zum Gelddrucken sein, denkt man – und irrt.

Das Einträglichste überhaupt: Nicht Lotto spielen, sondern Lotto betreiben. Müsste wie die Erlaubnis zum Gelddrucken sein, denkt man – und irrt. Denn vor allem die Jüngeren haben es nicht mehr so mit „6 aus 49“. Krumme Zahlen, die sich keiner merken kann, doof klappernde Tischtennisbälle im Fernsehen, und die Ziehung immer dann, wenn die Jungen ohnehin gerade auf der Piste sind. Da musste was mit juveniler Anmutung her, sagen wir: 10 aus 70. Gezogen wird das neue Lotto mit zwei Computern, die die Gewinnzahlen, uff, „aus dem Rauschen eines Transistors sowie aus mathematischen Algorithmen“ ermitteln. Jetzt neu in Hessen, RheinlandPfalz und Saarland! Doch ist das konsequent durchdacht? Wäre es nicht viel zielgruppengerechter, die Gewinnzahlen von einem Schlagzeug-Computer aus dem Gequassel eines Gangsta-Rappers errechnen zu lassen? Immerhin lässt das Prinzip hoffen, dass jeder, der überhaupt keine Gewinnzahl trifft, den doppelten Einsatz wieder herausbekommt. Ein erster Schritt, dem bald das Prinzip folgen sollte, dass die Gewinnzahlen schon vorher bekannt gegeben werden. Oder 6 aus 6? Dann endlich könnten auch die ganz Jungen mal mitspielen. Und Geld wie Heu machen.

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