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Im WORT laut: „Die USA wollen Georgien einverleiben“

Einen guten Einblick auf die russische Sicht der Ereignisse im Kaukasus-Konflikt vermittelt die amtliche Nachrichtenagentur „RIA novosti“. Dort schreibt die deutsch-russische Journalistin Martina Wiedemann in ihrem Internet-Blog:

Was den Amerikanern in Polen, Tschechien und den Baltikumstaaten gelungen ist, schlug in Georgien gründlich fehl. In Osteuropa konnten die USA die illegitime Nato-Osterweiterung rasch und problemlos durchsetzen und hofften demzufolge auf eine ähnliche schnelle und relativ hindernislose Einverleibung Georgiens, um später Zugriff auf die Russland umgehende Erdölleitung aus Aserbaidschan zu haben, ständig in Russlands Vorgärtchen rumstänkern zu können und die Vorbereitung der Olympiade in Sotschi zu torpedieren und letztendlich unmöglich zu machen.

Dabei hatten sie die Rechnung ohne den Wirt und ohne Russland, das in diesem Teil der Welt gewichtige eigene geopolitische Interessen anmeldet, gemacht. Als der georgische Feldzug durch russisches Eingreifen zum Stocken kam (Blitzkriege haben das so an sich), wurde eine riesige PR-Maschine in Gang gesetzt, die den Russen den schwarzen Peter zuschob und Georgien ... als totales Opfer darstellte. Bravo, in vielen Fällen hat es geklappt! Gemeinschaftlich droschen westliche Medien auf Russland ein und berichteten ausschließlich vom Bombardement der Stadt Gori und militärisch wichtiger Objekte. Die Berichterstattung setzte ja auch erst so richtig ein, als Teile der russischen Armee den Südosseten zu Hilfe eilte. Den Auslöser dieser Reaktion verschwieg man delikat.

Im Zuge dieser gesamten Aktion zeigte Saakaschwili sein wahres Gesicht, log, dass sich die Balken biegen, hatte den Tod unschuldiger Südosseten ins Kalkül gezogen und erwies sich letztendlich auch noch als Feigling. Um seinem gebeutelten Volke, welches er zur großen Kundgebung zusammenrief, trotzdem treue Gefährten zeigen zu können, kamen ihm einige der neuen Nato-Mitglieder zu Hilfe. Es war ja wirklich ein rührendes Bild, als in der ersten Reihe auf dem Podium Saakaschwili in der Mitte von Juschtschenko und Kaczyznski umarmt wurde. Da wird sichtbar, wie sehr diese neuen „Natovzy“ pro-amerikanisch eingesungen sind und an Russland keinen guten Faden lassen.

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