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Im WORT laut: Keine Soldaten schicken

Im "Spiegel" schreibt der amerikanische Diplomat Peter Galbraith, der im Streit über die gefälschten Präsidentschaftswahlen vom UN-Generalsekretär als stellvertretender UN-Sonderbeauftragter in Afghanistan entlassen wurde, darüber, wie der Westen mit Hamid Karzai und dem Land nun umgehen sollte.

Selbst wenn Karzai eine halbwegs saubere zweite Runde gewinnen sollte, wird er den Ruch des Betrugs kaum hinter sich lassen – zumal nach so vielen Regierungsjahren, die geprägt waren von Ineffizienz und Korruption. Unter diesen Umständen ist es eine Verschwendung von Ressourcen, mehr Soldaten zu schicken, weil es keinen glaubwürdigen afghanischen Partner gibt, mit dem sie zusammenarbeiten könnten.

Deshalb sollten die Vereinigten Staaten und ihre Alliierten sich zunächst darauf konzentrieren, Afghanistans Regierung zu reformieren. Zumindest sollte man dafür sorgen, dass Afghanistans ethnische Gruppen und die größeren politischen Parteien sich die Macht teilen. Besonders verbessern muss man das Wirken der Regierung dort, wo die meisten Afghanen damit zu tun bekommen – in den Provinzen und Distrikten. Und erst wenn ein glaubwürdiger Partner existiert, sollten die USA und die Nato überlegen, weitere Verstärkungen nach Afghanistan zu schicken.

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