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Meinung: Immer noch am Anfang

Am Wochenende hat Renate Künast geglaubt, der Nitrofen-Skandal sei aufgeklärt. Doch seit klar ist, dass schon im September 2001 mit dem Pflanzengift belastete Geflügel-Würstchen aus dem Verkehr gezogen worden sind, hat sich dies als Irrtum erwiesen.

Am Wochenende hat Renate Künast geglaubt, der Nitrofen-Skandal sei aufgeklärt. Doch seit klar ist, dass schon im September 2001 mit dem Pflanzengift belastete Geflügel-Würstchen aus dem Verkehr gezogen worden sind, hat sich dies als Irrtum erwiesen. In ihrer Regierungserklärung hat die Verbraucherministerin am Donnerstag bekräftigt, dass sie entschlossen ist, den Skandal lückenlos aufzuklären. Die scharfen Regeln, die sie für die Bewältigung der BSE-Krise entworfen hat, gelten auch hier für alle, „ohne Ansehen der Person“. Die Öko-Branche darf also – bei aller Sympathie – nicht auf Ausnahmen hoffen. Das hat die Ministerin bereits vor knapp zwei Wochen bewiesen, als sie die Aufklärung in die Hand nahm. Sonst wüssten die Verbraucher vermutlich auch heute noch von nichts. Wie schon vor ein eineinhalb Jahren will die Ministerin die Krise für eine Verbesserung der Kontrolle nutzen. Künftig können brisante Informationen über vergiftete Lebensmittel nicht mehr monatelang durch die Institutionen und Behörden mäandern, ohne dass die Verbraucher davon erfahren. Es wird noch Jahre dauern, die Agrarwirtschaft zu reformieren. Der Nitrofen-Skandal wird nicht der letzte sein. Renate Künast hat Recht mit ihrer Analyse: Die Agrarwende hat gerade erst begonnen. deh

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