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Meinung: In aller Würde

DER NÄCHSTE BUNDESPRÄSIDENT

So, nun ist also alles klar. Fast alles jedenfalls. Gerhard Schröder und Joschka Fischer wollen noch einmal als Duo die nächste Wahl gewinnen, damit der eine Kanzler und der andere sein Vize bleibt. Edmund Stoiber überlegt, doch noch einmal bei der nächsten Wahl zu kandidieren, um zu werden, was er beim letzten Mal knapp verpasst hat. Und Johannes Rau denkt darüber nach, ob er noch einmal als Bundespräsident… Halt, diese letzte Überlegung ist überholt. Denn aus der Festlegung von Fischer und Schröder folgt zwingend: Rau kann, wie sein großer Mentor Gustav Heinemann, nur eine Amtszeit Präsident bleiben. Alle theoretisch realistischen Möglichkeiten sind an ihr Ende gelangt. Die FDP wird jetzt endgültig keinen Grund mehr sehen, Rau mitzuwählen – was hätte sie davon? An der Regierung wird sie ja nicht beteiligt werden. Genauso unwahrscheinlich ist eine große Koalition zwischen SPD und Union zur Wiederwahl dieses Präsidenten. CDU und CSU werden einen eigenen Bewerber präsentieren, das steht fest. Höchstens könnte Schröder den Unionskandidaten unterstützen, um als Gegenleistung die Reformen durchzubekommen. Das alles weiß auch Rau. Jetzt muss er es aber klar sagen. Noch kann er den Zeitpunkt in Würde bestimmen. cas

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