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Internationaler Währungsfonds: Ungeklärt

Die Vorwürfe gegen Christine Lagarde sind schwer. Ob das Verfahren gegen sie den IWF lähmen wird, jetzt, wo die Schuldenkrise sich noch ausgeweitet hat, bleibt abzuwarten.

Nicht schon wieder. Erst stürzt, mitten in der Schuldenkrise, IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn über eine Sexaffäre, wobei bis heute nicht geklärt ist, ob es nicht sogar eine Vergewaltigung war. Ob schuldig oder nicht, der Internationale Währungsfonds dürfe jetzt bloß nicht geschwächt werden, rief die westliche Welt und kürte in kurzer Zeit eine neue Chefin. Eine aus den eigenen Reihen natürlich, eine Französin, gegen den Widerstand der Schwellenländer, die zu Recht mehr Einfluss auf der internationalen Bühne fordern. Jetzt steht auch Christine Lagarde ein Verfahren bevor. Sie wird des Amtsmissbrauchs verdächtigt. Die Frage ist, ob sie als Finanzministerin im Sinne der Bürger entschieden hat oder zugunsten eines reichen Investors und Unterstützers von Präsident Nicolas Sarkozy. Ein schwerer Vorwurf, hat doch Lagarde auch mit dem Argument für sich geworben, unabhängig zu sein und nicht Partei zu ergreifen für die alten Industrienationen, die ihre Macht schwinden sehen. Ob das Verfahren gegen sie den IWF lähmen wird, jetzt, wo die Schuldenkrise sich noch ausgeweitet hat, bleibt abzuwarten. Dass die französische Justiz in dieser Frage unabhängig geblieben ist, spricht jedenfalls für die westliche Welt.

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