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Iran: Das Ende der Geduld

Offenbar zweifeln bis auf China alle Vetomächte im UN-Sicherheitsrat an der Redlichkeit der iranischen Regierung im Atomstreit. Sie gehen davon aus, dass Teheran den Bau der Bombe will.

Die Münchner Sicherheitskonferenz markiert wahrscheinlich eine Zeitenwende in den Beziehungen zwischen Iran und der internationalen Staatengemeinschaft. Bis zum Wochenende waren die westlichen Gesprächspartner Teherans bereit, dem Regime ein Mindestmaß an Kompromissbereitschaft im Streit um die Nuklearpolitik abzunehmen. Mit dem Doppelspiel am Wochenende zwischen dem sich konziliant gebenden Außenminister Mottaki und dem Hardliner im Präsidentenamt, Mahmud Ahmadinedschad, ist diese Phase vorbei. Offenbar zweifeln bis auf China nun alle Vetomächte im UN-Sicherheitsrat an der Redlichkeit der iranischen Regierung und gehen davon aus, dass es den Fanatikern nicht um friedliche Nutzung der Kernenergie, sondern um den Bau der Bombe geht. Schnelle und harte Handelssanktionen, der Bau umfassender Raketenabwehrsysteme in den Nachbarstaaten und eine weltweite Einschränkung der Bewegungsfreiheit iranischer Diplomaten werden die Folge sein. Darunter leiden würde vor allem die Bevölkerung. Die Machthaber in Diktaturen wissen allemal, wie sie sich ein bequemes Leben sichern können. Aber ein Krieg gegen Iran würde die Menschen noch viel brutaler treffen, ohne dass mit einem solchen Angriff auf die Atomanlagen auch deren komplette Zerstörung gesichert werden könnte. apz

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