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Iran und Uran: Zwei Kraftproben

Der Iran steht unter Druck, von außen und von innen. Deshalb geht er jetzt in die Offensive.

Am Golf schlagen die Wellen hoch. Irans Kriegsschiffe paradieren in der Straße von Hormus. Serien von Raketentests sollen Entschlossenheit demonstrieren. Zumindest verbal haben die iranischen Generäle bereits amerikanische Flugzeugträger im Visier, während an ihrem Himmel US-Spionagedrohnen kreisen. Der Iran steht unter Druck – von außen und von innen. Denn die Teheraner Führung weiß, wie sehr der politische und wirtschaftliche Preis für sein Atomprogramm gestiegen ist. Die Währung taumelt, die ausländischen Importe werden immer kostspieliger, und im Volk wachsen Arbeitslosigkeit und Unzufriedenheit. Im Inneren dagegen blockieren sich die arkanen Machtzentren des Landes mittlerweile total. Mahmud Ahmadinedschad gegen Revolutionsführer Ali Chamenei, Präsident gegen Parlament, Parlament gegen Minister und Minister gegen Justiz. Chamenei stellte kürzlich sogar das Amt des Präsidenten grundsätzlich infrage. Umgekehrt wollen Ahmadinedschad und seine Anhänger den politischen Klerus mit Chamenei an der Spitze entmachten. Die nächste innenpolitische Kraftprobe steht an im März, wenn das neue Parlament gewählt wird. Die nächste außenpolitische Kraftprobe vielleicht schon früher.

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